Eine Woche voller cineastischer Highlights verspricht die 33. Ausgabe des ältesten schwulen Filmfestivals Deutschlands. Es darf gelacht, geweint, mitgefiebert, geträumt und entdeckt werden – die Schwule Filmwoche Freiburg präsentiert wieder aktuelles und frisches schwules Kino aus aller Welt!

Los geht’s am 26. April mit einem wahren Highlight: Who’s gonna love me now? Diese herzerwärmende Dokumentation erhielt sowohl den Panorama Publikumspreis der Berlinale als auch der Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg – und das zurecht! Tomer & Barak Heymann begleiteten über mehrere Jahre einen Israeli, der offen schwul in London lebt. Der sympathische Saar trägt den Film, er möchte seinem Leben eine Richtung geben zwischen seiner streng religiösen Familie und seiner HIV-Infektion. Halt und Anerkennung findet er im “London Gay Men’s Choir”, der auf bezaubernde Weise den Soundtrack zu diesem Film liefert. Ein starker Beginn der Filmwoche!

Gäste werden kommen, so zum Beispiel der Regisseur Chris Miera, der uns seinen Film Ein Weg vorstellt. Intensiv und überaus treffend schildert er die jahrelange Beziehung zwischen zwei Männern, die ins Straucheln gerät und zu scheitern droht. Dieser Film kommt ganz frisch von der Berlinale.
Ebenfalls zusagt hat Jochen Hick, Regisseur der Doku Mein wunderbares West-Berlin. Sie führt uns in das West-Berlin der 60er Jahre, als der berüchtigte „Schwulenparagraph“ 175 noch galt. Trotzdem bildete sich eine lebendige schwule Szene, die allerdings unter dem ständigen Druck von Razzien und Verhaftungen stand. Wegbereiter der West-Berliner Schwulenbewegung, wie Rosa von Praunheim, Ades Zabel und Romy Haag, sind nur einige Zeitzeugen, die in dieser packenden Doku zu Wort kommen.

Ganz junge Männer stehen gleich in mehreren Filmen im Fokus, so in Heimliche Küsse aus Frankreich, in Un bacio aus Italien, Heartstone aus Island und Teenage Kicks aus Australien.
3000 Schwule aus 89 Ländern begeben sich auf das Dream Boat. Partys, Spaß, Freundschaft und Liebeleien stehen in dieser abgeschotteten Welt im Vordergrund. Regisseur Tristan Ferland Milewski entführt uns in diese aufgeladene Atmosphäre, doch entdecken wir hinter den schrillen Kostümen und viel nackter Haut auch manch nachdenkliche Geschichte einzelner Passagiere.

Ungewöhnlich bewegend und letztlich positiv greift die Doku Out Of Iraq ein Tabu-Thema auf: Mitten in den Kriegswirren verlieben sich ein irakischer Übersetzer der US Army und ein Soldat ineinander. In dem streng muslimischen Land müssen die beiden fortan ihre Liebe verstecken und gleichzeitig um sie kämpfen. Mit diesem Film knüpft die Filmwoche an die langjährige Tradition an, zusammen mit der Queer-Amnesty-Gruppe Freiburg Dokus nicht nur zu zeigen, sondern sie auch in einem Publikumsgespräch zu vertiefen.
Und das gab’s noch nie: In Kooperation mit einem amerikanischen Fernsehsender können wir den Film Looking völlig kostenlos zeigen!

Insgesamt beweisen die über 20 Filme, die zumeist lange vor ihrem Deutschland-Start gezeigt werden, dass schwules Kino noch lange nicht auserzählt ist.

Die Schwule Filmwoche findet vom 26. April bis zum 3. Mai 2017 im Kino Kandelhof statt.
Am Samstag, den 29. April, findet zudem die Filmwochen-Party in der Mensa Hochallee statt. Und am 1. Mai wird wie im vergangenen Jahr wieder ein Filmwoche-Brunch angeboten.

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